Unhaltbare Situation bei uni-assist

Auslagerung von Hochschulaufgaben nicht nur zulasten ausländischer Studierender, sondern auch zulasten der Mitarbeiter*innen

Zum angekündigten Warnstreik der Mitarbeiter*innen von uni-assist e.V. durch die Gewerkschaft ver.di äußert sich Maimouna Ouattara, Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS):

„Die Beschäftigten werden offensichtlich seit Jahren nicht nach Tarif bezahlt. Die Hochschulen begehen strukturell und vorsätzlich Tarifflucht. Dies ist skandalös. Ausländische Studierende werden durch das Outsourcing von Hochschulaufgaben mittels des Vereins uni-assist schon lange zur Kasse gebeten. Die zusätzliche Hürde im Bewerbungsprozess auf einen Studienplatz muss von den ausländischen Studieninteressierten mittels hoher Gebühren selbst finanziert werden. Schlechter Service und de facto keine Beratung sowie Fehlentscheidungen werden teuer bezahlt. Mit der Ankündigung des Warnstreiks wird nun klar: Neben den ausländischen Studierenden haben auch die Beschäftigten schon seit Vereinsgründung 2003 unter dem Outsourcing zu leiden.“

Der BAS spricht sich dafür aus, den Verein uni-assist sofort aufzulösen und die Bewerbungsvorgänge ausländischer Studierender gebührenfrei und serviceorientiert an einer bundesweit zentralen, kompetenten Stelle durchzuführen, da der Verband das Bewerbungsverfahren in Gänze als hoheitliche Aufgabe ansieht. „Von Deutschland und den Hochschulen sollte eine echte Willkommenskultur gelebt und diese nicht nur in Worten vor sich hergetragen werden. Uni-assist zeigt ausländischen Studieninteressierten noch vor ihrem Studium, dass nicht ihr Wissen, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten gewollt sind, sondern dass es zunächst vor allem auf ihren Geldbeutel und ihre ökonomische Verwertbarkeit ankommt. So wird keine gute Integration gestaltet“, stellt Ouattara fest.

Der Diskriminierung und finanziellen Belastung ausländischer Studierender durch das Geschäftsmodell uni-assist unter teilweiser Umgehung landesrechtlich festgeschriebener Gebührenfreiheit ist ein Ende zu setzen ebenso wie einer untertariflichen Bezahlung, die nicht an die Hochschulen angelehnt ist. Die erstrebenswerte Erleichterung und Beschleunigung administrativer Bewerbungsvorgänge zu Gunsten einer verbesserten Beratung bietet uni-assist seit Jahren nicht an, im Gegensatz dazu erreichen die Studierendenschaften laufend zahlreiche Beschwerden über Benutzerunfreundlichkeit, Nichterreichbarkeit und nicht nachvollziehbare Entscheidungen der so genannten „Servicestelle“. Die Mitarbeiter*innen könnten stattdessen sofort in eine im Übrigen bereits vorhandene zentrale Stelle für die Hochschulzulassung mit Tarifverträgen übernommen werden.