Beim bundesweiten Treffen der Vertreter*innen der ausländischen Studierenden an den Hochschulen waren vor allem der Rassismus an den Hochschulen, das diskriminierende Bewerbungsverfahren über uni-assist und Probleme mit dem Finanzierungsnachweis gegenüber der Ausländerbehörde Themen. Auch die Frage der Zwangseinrichtung von Sperrkonten und der Umgang der Banken mit ausländischen Studierenden wurden besprochen. Große Betroffenheit war beim Thema der Abschiebung geduldeter Menschen im Studium zu spüren.
Diskutiert wurden die Probleme, vor allem aber Lösungsmöglichkeiten.
Viele Studierendenvertreter*innen berichteten über den teilweise sehr diskriminierenden Umgang mit ausländischen Studierenden bei den Ausländerbehörden. Sprachprobleme und die teilweise Unwilligkeit Englisch zu sprechen, unterschiedliche Verfahrensweisen und mangelnde Aufklärung und Transparenz waren wichtige Themen.
Die Politik ist gefordert, neue Verwaltungsvorschriften zum Aufenthaltsrecht zu erlassen. Diese müssen ein großzügiges Ermessen zu Gunsten der ausländischen Studierenden ermöglichen und einheitlichere Regeln und Verfahrensweisen schaffen. Der Finanzierungsnachweis wurde scharf kritisiert. Wenn Hochschulen englischsprachige Studiengänge einrichten und keine Deutschkenntnisse verlangen, kann es nicht sein, dass andere Behörden und Institutionen auf „Bitte nur Deutsch“ bestehen. Die Hochschulen müssen reinen Wein einschenken.
Rassismus an den Hochschulen ist leider Alltagserfahrung vieler ausländischer Studierender. Kritisiert wurde vor allem der oft nicht offene Umgang von Hochschulleitungen mit dem Thema, weil nicht ist, was nicht sein darf. Mit dem freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) wird weiter das festival contre le racisme veranstaltet. Der BAS will eng mit dem fzs zusammenarbeiten um dem Thema eine breite Öffentlichkeit zu geben.
Der Vorstand des BAS ist bunt und spiegelt die Vielfalt ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen wieder. Sprecher wurde Kumar Ashish, der an der Universität Oldenburg studiert. Er löst die langjährige Sprecherin Maïmouna Ouattara ab. Ebenso wie Finanzreferent Fabian de Planque wurde die Referentin für Organisation Phuong Anh Nguyen bestätigt.
Für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird zukünftig Gina Vanessa Gombisch von der TU Ilmenau zuständig sein. Als Referentin für Hochschulpolitik wurde die an der Universität Leipzig studierende Nadia Galina gewählt. Ahmed Samy Khadr wurde Referent für politische Angelegenheiten internationaler Studierender und die Verantwortlichkeit für die IT wird der an der TU Braunschweig studierende Hussain Nauman übernehmen.
Die Vorstandmitglieder kommen aus Afrika, Asien, Südamerika, Europa und der arabischen Welt. Während nur zwei an Universität „im Westen“ studieren, sind die ostdeutschen Universitäten mit fünf Vorstandsmitglieder gut vertreten. Ein Manko: Leider konnte kein Vorstandsmitglied einer Hochschule gewonnen werden. Endlich volljährig! – Auf der Mitgliederversammlung wurde auch der Gründung vor achtzehn Jahren erinnert, die nach einer zweijährigen Vorbereitungsphase stattfand. Die 20. Mitgliederversammlung wird im Mai in Leipzig stattfinden.