Internationalisierung der Hochschulen unerwünscht

Bundesregierung strebt Ausweitung der Internationalisierung der Hochschulen an, kürzt aber gleichzeitig massiv Mittel.

Pünktlich vor der heutigen Mitgliederversammlung des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) informiert das Auswärtige Amt, dass die Mittel für 2014 enorm gekürzt werden sollen.

„Es drohen Kürzungen in der Höhe von 24,5 Millionen Euro“, so Pierre Vicky Sonkeng, Vorstandsmitglied des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS) und des DAAD. „Das ist skandalös! Durch die Kürzungen können keine neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten mehr aus dem Ausland aufgenommen werden. Das bedeutet, dass z.B. gezielte Förderungsprogramme, wie Studienhilfen für afghanische Frauen, ausgesetzt oder abgeschafft werden.“

Für diese Studierendengruppen gibt es auch keinen Finanzierungsersatz, da die Bundesregierung normale Finanzierungsmöglichkeiten für Studierende für ausländische Studierende gezielt stark einschränkt oder verbietet.

Noch härter trifft die ausländischen Studierenden aber die Einschränkung der Betreuungsmittel der Hochschulen. „Anstatt die Mittel für die angeblich auch von der Bundesregierung gewollte Internationalisierung der Wissenschaft und Hochschulen auszuweiten, werden diese Mittel nun gekürzt“, wundert sich Johannes Glembek, Geschäftsführer des Bundesverbands. „Ausländische Studierende sollen für den wissenschaftlichen Austausch angeworben werden, damit Deutschland sich nicht isoliert und als Wissenschaftsstandort international anerkannt bleibt, aber auch, um den Fachkräftemangel zu mildern. Die sinnvollen Maßnahmen der Hochschulen werden nun aber nicht ausgebaut, sondern die Mittel dafür weggekürzt! Wir fordern die Bundesregierung auf, ihren politischen Absichtserklärungen auch praktische Taten im Haushaltsplan folgen zu lassen, und die Mittel für die Internationalisierung deutlich zu erhöhen, anstatt sie zusammenzustreichen!“

Das Auswärtige Amt hat den DAAD informiert, dass die Stipendienmittelmittel für das Haushaltsjahr 2014 nicht um 6,5 Millionen Euro, sondern wohl um zusätzliche 18 Millionen gekürzt werden sollen. Dies entspricht einer Kürzung von fast 30 Prozent und steht im Widerspruch z.B. zum Strategiepapier der Wissenschaftsminister/innen von Bund und Ländern für die Internationalisierung der Hochschulen in Deutschland vom 12. April 2013.