Liberalisierung des BAföG notwendig

Zur heutigen Beratung des Themas BAföG durch den Bildungsausschusses des Bundestages fordert des Bundesverband eine Liberalisierung des BAföGs: Herkunft und Alter dürfen kein Ausschlusskriterium mehr sein.

„Die aktuellen BAföG-Regelungen schließen zu viele Menschen aus“, so Maimouna Ouattara, Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender. Ausländische Studierende haben grundsätzlich keinen Zugang zum BAföG, obwohl die Studienfinanzierung laut Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes seit zig Jahren konstant eines der größten Probleme ist, das Bildungsausländer*innen in Deutschland haben. „Restriktive Ausnahmeregelungen, die nur wenige betreffen, haben in der Vergangenheit zu viele Menschen, die eine Hilfe benötigt hätten, um erfolgreich zu studieren, ausgeschlossen“, so Ouattara. „Dabei bleiben die meisten ausländischen Studierenden nach erfolgreichem Abschluss in Deutschland, und selbst die, die nicht bleiben, haben einen überaus positiven Effekt durch ihren Beitrag zur Schaffung globaler Netzwerke, die den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort bereichern.“

Auch für den Zugang von Geflüchteten zur (Hochschul-)Bildung müsse das BAföG besser angepasst werden, erläutert Ouattara. „Starre Altersgrenzen und andere Regelungen wie Fachrichtungswechsel werden den vielfältigen Biografien, wie sie z.B. geflüchtete Menschen häufig haben, nicht gerecht. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass Personen aufgrund von Nichtfinanzierungsmöglichkeiten von einem Studium abgehalten werden. Nicht nur werden diese Personen damit in ihrer Lernentwicklung massiv eingeschränkt, sondern die Gesellschaft leistet es sich, sehr viel Potential zu verschenken. So enden beispielsweise syrische Ingenieure als Bäckereifachverkäufer, weil sie benötigte Studienleistungen praktisch nicht nachholen können.“