Mit Start des Monat Juni ruft der Bundesverband ausländischer Studierender zu Teilnahme am festival contre le racisme auf.
„Wir haben ein schlimmes Jahr hinter uns“, so Maimouna Ouattara, Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS). „Neben überall aufkommenden nationalistischen Tendenzen, nicht nur in den USA und Europa, fallen hart erkämpfte gesellschaftliche Übereinkünfte rechtspopulistischer Politik zum Opfer. Alternative Fakten ersetzen wissenschaftliche Erkenntnisse, in Nachbarländern der EU werden Wissenschaftler*innen an der Ausübung ihres Berufes gehindert oder sogar verfolgt (z.B. Türkei), aber auch in der EU wird gegen die Wissenschaftsfreiheit vorgegangen (CEU Ungarn). Dazu erzielen Rechtspopulist*innen große Erfolge: ihre Politik erhält Einzug in die deutsche Gesetzgebung. Während die CSU noch eine gegen Ausländer*innen zielende Maut europarechtskonform umzusetzen vermochte, führen Grüne und CDU in Baden-Württemberg absichtlich ausländerfeindliche, gegen den UN-Sozialpakt verstoßende Studiengebühren ein.“
„Doch auch im Alltag müssen Ausländer*innen, Studierende und Nicht-Studierende oder nur als augenscheinlich nicht Dazugehörige unter Diskriminierung leiden“, so Younouss Wadjinny, Referent für Antidiskriminierung des BAS. Dies beginne mit einer abweisenden Behandlung an der Diskotür und endete in diesem Jahr in Cottbus sogar mit fremdenfeindlichen Beschimpfungen eines Opfers eines Verkehrsunfalls, wo Hilfesuchende rassistisch beschimpft wurden, ein Handy, mit dem ein Notruf abgesetzt werden sollte, geklaut wurden und das Opfer schließlich verstarb.
„Wir freuen uns, dass die vielen Studierenden vor Ort in Zusammenarbeit mit vielen Engagierten aus der Gesellschaft ein Gegenzeichen setzen und für eine offene, gerechte Gesellschaft eintreten. Die Beschäftigung mit der Thematik ist aktueller denn je, die Beschäftigung mit angesprochenen Themen und die Sensibilisierung von Teilnehmer*innen aus den Hochschulen und auch der restlichen Gesellschaft hilft kurz- oder auch langfristig, ein besseres Klima im Zusammenleben zu schaffen“ ergänzt Ouattara.
Während einige lokal/regional von engagierten Studierendenschaften durchgeführten festivals contre le racisme bereits laufen oder sogar schon abgeschlossen sind, starten in diesen Tagen viele weitere Themenwochen an Hochschulstandorten in der gesamten Bundesrepublik.
Das festival contre le racisme wird seit 2003 vom Bundesverband ausländischer Studierender (BAS e.V.) und vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs e.V.) ausgerufen und den Studierendenschaften vor Ort organisiert. In Braunschweig diskutieren Bundesverband ausländischer Studierender und AStA der TU Braunschweig heute mit Politiker*innen, um politische Rückendeckung in der Kommunalpolitik für ein Modellprojekt gegen Alltagsdiskriminierung an Diskotüren zu gewinnen.
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