Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) begrüßt und unterstützt die Kampagne „Frist ist Frust – Entfristungspakt 2019“ der Initiative des Netzwerks für gute Arbeit in der Wissenschaft, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und ver.di zur Entfristung von Stellen an den Hochschulen.
„Die Forderung nach Entfristung darf sich“, so Maimouna Ouattara, Sprecherin des BAS, „nicht nur auf den Bereich Wissenschaft und Lehre beschränken. Die Forderung nach Entfristung muss die gesamte Hochschule, auch die Verwaltung, betreffen. Im Bereich der Internationalisierung der Hochschulen, vor allem bei der Integration, Orientierung und Betreuung ausländischer Studierender, ist ein großer Teil der dort Beschäftigten nur auf Basis befristeter Projektstellen eingestellt. Besonders die Programme für Geflüchtete sind mit Stellen aus Drittmitteln besetzt, die auslaufen sollen.“
Der BAS fordert daher die Entfristung aller Stellen im Bereich der Betreuung und Integration ausländischer Studierender und Geflüchteter sowie die angemessene Ausweitung der Programme für ausländische Studierende und Geflüchtete.
Dass Stellen für die Integration ausländischer Studierender seit Jahrzehnten fast immer nur über Programm- und Drittmittel finanziert werden, ist unklug und kurzfristig gedacht. Die Integration ausländischer Studierender an den Hochschulen und deren Gewinnung als Fachkräfte ist nicht über immer nur befristete Programme und entsprechend befristete Stellen zu bewältigen. Regelmäßig werden nach Auslaufen der Programme aufgebaute Strukturen und Maßnahmen ohne tragende Finanzierung sich selbst überlassen, um diese dann beim nächsten Programm wieder aufzubauen. „Es sollte keine befristete Internationalisierung geben. Es gibt keine befristete Integration Geflüchteter und ausländischer Studierender. Diese Bereiche sind Daueraufgaben der Hochschulen und dementsprechend angemessen mit unbefristeten Personal auszustatten“, fordert Phuong Anh Nguyen, Vorstandsmitglied des BAS.
Der BAS spricht sich entschieden dagegen aus, diese Stellen, wie in Baden-Württemberg schon eingeführt und in NRW immer noch angedacht, aus Studiengebühren der Betroffenen selber zu finanzieren. Hier sind Bund und Länder gefragt.
Maimouna Ouattara betont wegen der Dringlichkeit, dass Pläne, die Maßnahmen an den Hochschulen für Geflüchtete auslaufen zu lassen oder zurückzufahren, sehr kurzsichtig seien. Die Programme und die dazugehörigen Stellen müssten entfristet und auf die soziale, fachliche und kulturelle Integration erweitert werden. Das Wegfallen der Stellen und Maßnahmen würde die Integration Geflüchteter erschweren und aufgebaute Strukturen an den Hochschulen zerstören. „Wer mangelnde Integration einerseits immer wieder angreift und kritisiert, muss auch dauerhaft ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit die Hochschulen diese Daueraufgaben bewältigen können“, so Maimouna Ouattara.
Die Initiatoren der Kampagne „Frist ist Frust – Entfristungspakt 2019″ ruft der BAS auf, auch die Stellen in der Hochschulverwaltung in den Forderungskatalog mit aufzunehmen. Auch diese sind, wie der Bereich Internationalisierung, notwendig und als entfristete Stellen unabdingbar.