Die Bundesregierung plant massive Einschnitte und Kürzungen beim Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD). Dies lehnt der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) entschieden ab. Es handelt sich um Einsparungen an der falschen Stelle und zur falschen Zeit. Der BAS fordert mindestens eine Beibehaltung der Finanzierung des DAAD.
Unabhängig davon, ob bei Programmen zur Integration und Orientierung ausländischer Studierender oder der vom Auswärtigen Amt bestrittenen Grundfinanzierung – der BAS lehnt Kürzungen beim DAAD ab und fordert vor allem das Auswärtige Amt (AA) sowie das BMBF und das BMZ auf, die Mittel keinesfalls zu kürzen – im Gegenteil, einen etwaigen Mehrbedarf zu decken!
Die Internationalisierung der Hochschulen und ein funktionierender, nachhaltiger internationaler Austausch sind gerade jetzt ein Schlüssel, Probleme zu überwinden und weltweit gemeinsame Lösungen für die globalen Herausforderungen zu finden. Ein Rückfall auf eine nationale Nabelschau an den Hochschulen darf nicht Ziel der (Außen-)Wissenschaftspolitk sein.
Der DAAD unterstützt mit seinen Programmen u.a. die Integration Geflüchteter, die Studienorientierung ausländischer Studierender oder auch Studierende aus der Ukraine, die jetzt an die Hochschulen kommen. All das sind Aufgaben, die „must have“ und nicht „nice to have“ sind. Die Ankündigung, Mittel für die Betreuung internationaler Studierender an den Hochschulen zu halbieren, steht in einem extremen Widerspruch zu den von der FDP durch die Bildungsministerin Frau Bettina Stark-Watzinger verkündete verstärkte Initiative, ausländische Fachkräfte für Deutschland gewinnen zu wollen.
Ebenfalls werden in der Vergangenheit entwickelte Orientierungsangebote und Strukturen gefährdet, die Deutschland für ausländische Studierende zu einem attraktiven Studienort und deutsche Hochschulen zu Orten interkulturellen Dialogs und Austausch machen. Für deutsche Studierende, die nicht selbst im Ausland studieren können, ist die Internationalisierung der Hochschulen häufig die einzige Möglichkeit, Erfahrungen im Dialog mit Menschen verschiedener Herkunft zu machen und mit ihnen in den Austausch zu treten.
Die Unterstützungsprogramme für ausländische Studierende wie auch für Geflüchtete sind ebenso unverzichtbar wie die Stipendien- und Betreuungsprogramme an den deutschen Hochschulen. All diese Programme gewährleisten bereits heute keine optimale Betreuung, Orientierung und Integration der betroffenen ausländischen Studierenden, da sie viel zu knapp bemessen sind. Die hat sich erst in den letzten beiden Pandemiejahren gezeigt. Würden diese noch zur Hälfte gekürzt, wäre dies für die ausländischen Studierenden ein massiver Verlust für die Integration in das Studium wie in die deutsche Gesellschaft, sowie beim Übergang vom Studium in das Arbeitsleben.
Der BAS fordert daher, sämtliche Kürzungspläne aufzugeben und die Mittel wie über den Koalitionsvertrag angekündigt zu erhöhen: „Wir werden die institutionelle Förderung von Deutschem Akademischen Austauschdienst (DAAD) und Alexander von Humboldt Stiftung (AvH) analog zum Pakt für Forschung und Innovation erhöhen.“