Dies fordert der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) von Bundes- und Landesregierung.
Bereits während der Pandemie waren ausländische Studierende oft auf sich allein gestellt und mussten vor allem finanzielle Ausfälle z. B. aufgrund eines Jobverlusts selbst ausgleichen. KfW-Kredite beförderten die Verschuldung und Überbrückungshilfen waren bei weitem nicht ausreichend oder konnten nicht beantragt werden.
Nun stehen ausländische Studierende wiederum ohne Unterstützung und Hilfe da, wenn beispielsweise hohe Energie- und Heizkosten massive finanzielle Belastungen bedeuten. „Die Bedarfe und Probleme ausländischer Studierender werden in der Regel nicht bedacht“, so Kumar Ashish, Sprecher des BAS. Eine Unterstützung komme ihnen nicht zu Gute.
„Dass die massiven pandemiebedingten Probleme ausländischer Studierender übersehen werden und dadurch existentielle Sorgen und Ängste auftreten, ist nicht nur in Bezug auf finanzielle Fragen der Fall“, konstatiert Nadia Galina vom BAS.
So wurde beispielsweise in den meisten Bundesländern für Studierende die Regelstudienzeit zum vierten Mal verlängert. Dies führt beim BAföG oder in Prüfungsfragen zu einer Entlastung pandemiebedingter Härten. Eine Übertragung dieser Regelung auf die Aufenthaltsdauer für ausländische Studierende fand jedoch nicht statt. Ausländische Studierende, die pandemiebedingt Studien- und Prüfungsleistungen nicht absolvieren konnten, stehen in naher Zukunft vor aufenthaltsrechtlichen Problemen, wenn sie die Aufenthaltsdauer unverschuldet überschreiten. Der BAS fordert daher, die Verlängerung der Regelstudienzeit analog auf die ausländerrechtlichen Regelungen zu übertragen und eine Verlängerung der Aufenthaltsdauer um die Zeit der Verlängerung der Regelstudienzeiten zu ermöglichen.
Auch die befristete Zeit zur Suche nach einem angemessenen Arbeitsplatz nach erfolgreichem Studienabschluss gestaltet sich in Pandemiezeiten schwieriger und dauert oft länger. Da viele Unternehmen und Firmen vorsichtiger sind, muss aus Sicht des BAS der Zeitraum zur Arbeitssuche verlängert werden.
Viele Ausländerbehörden vergeben zudem derzeit in vielen Fällen nur sog. Fiktionsbescheinigungen, was Studierende in vielen Bereichen in schwierige Situationen bringt, da beispielsweise Arbeitgeber:innen solchen Bescheinigungen nicht einordnen können und im Zweifel keinen Job vergeben.
Der BAS schlägt als kurzfristige Maßnahme vor, bereits bestehende finanzielle Unterstützungsangebote für unverschuldet in Not geratene Studierende aufzustocken und neue Formate zu schaffen. Insbesondere auch die Landesprogramme sollten neu aufgelegt werden. Der BAS erinnert vor diesem Hintergrund daran, dass ausländische Studierende als zukünftige Fachkräfte angeworben wurden. Daher müsse die Politik diese Statusgruppe endlich wahrnehmen und sie jetzt nachhaltig unterstützen. Ausländerrechtlich sind Regelungen zu Gunsten der ausländischen Studierenden zu finden.