Zum Abschluss der Aktionswoche des festivals contre le racisme 2015 fordert der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) die Aufhebung der faktischen Studierverbote für Flüchtlinge.
„Durch Wegfall der Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz bei Aufnahme eines Studiums ist es den meisten Flüchtlingen nicht möglich, zu studieren. Sie werden bestraft, da sie mit einem Studium ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können. Sie werden so zum Nichtstun gezwungen, obwohl ein Studium für sie als auch für die aufnehmende Gesellschaft viel sinnvoller wäre“, so Pierre Vicky Sonkeng, Sprecher des BAS.
„Ein Studium gilt als beste Integrationsmöglichkeit in die Gesellschaft. Flüchtlinge könnten ihr im Heimatland erworbenes Wissen als Studierende oder sogar Forschende und Lehrende zum Wohle Deutschlands oder zum Wiederaufbau ihres Heimatlandes einbringen. Doch der Zugang zum Studium wird Ihnen nicht ermöglicht: es fehlt flächendeckend an sprachlich hochwertigen studienvorbereitenden Sprachkursen, die finanziert werden“, so Maimouna Ouattara, Vorstandsmitglied des BAS, „und auch andere Einschränkungen, wie veraltete Regelungen bei Anerkennungsverfahren, die das Bachelor/Master-System noch nicht beachten, erschweren den Hochschulzugang unnötig.“
„Auch wenn mit Baden-Württemberg das letzte Bundesland die theoretischen Studierverbote gekippt hat: faktisch herrscht für die meisten Flüchtlinge Studierverbot. Wir fordern, Flüchtlingen freien Zugang zum Studium zu ermöglichen. Ihnen sollte mit dem freien Zugang zu Bildung eine Lebensperspektive gegeben werden. Die Entfaltung ihres Potentials sollte zum Wohle der Gesellschaft genutzt werden“, so Johannes Glembek, Geschäftsführer des Bundesverbands.
Am Sonntag endet die Aktionswoche des festivals contre le racisme 2015. Das festival wird vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs e.V.) und dem Bundesverband ausländischer Studierender (BAS e.V.) veranstaltet und den Studierendenschaften vor Ort organisiert. Weitere Informationen über das festival contre le racisme und zu den örtlichen Aktionen finden Sie auf der Kampagnenwebseite: www.contre-le-racisme.de