Der Bundesverband ausländischer Studierender rückt Mädchen in den Fokus des Frauen*tags und thematisiert ihren Zugang zu Bildung weltweit.
Auf der ganzen Welt gehen 129 Millionen Mädchen nicht zur Schule. In Ländern, die von Kriegen und anderen politischen Konflikten betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen nicht zur Schule gehen, mehr als doppelt so hoch wie in Ländern, die nicht davon betroffen sind.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Einige der Hindernisse, die Mädchen international den Zugang zu Bildung erschweren, sind Armut, Kinderheirat und geschlechtsspezifische Gewalt. Arme Familien bevorzugen oft Jungen, wenn sie in Bildung investieren. Doch bei der Bildung von Mädchen geht es um mehr als den Zugang zur Schule. Es geht auch darum, dass sich Mädchen in den Klassenzimmern sicher fühlen und in den Fächern und Berufen, die sie wählen, unterstützt werden – auch in solchen, in denen sie oft unterrepräsentiert sind.
An manchen Orten sind die Schulen nicht einmal sichere Orte für Mädchen. An anderen wiederum sind die Unterrichtspraktiken nicht genderkritisch und führen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden beim Lernen und bei der Entwicklung von Fähigkeiten.
Als ausländische Studierende wissen wir nur zu gut, dass Investitionen in die Bildung von Mädchen Gemeinschaften, Länder und die ganze Welt verändern. Mädchen, die eine Ausbildung erhalten, bestimmen in der Politik ihrer Gemeinschaften mit und bauen eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien auf. Die Stärkung der Rolle der Mädchen und die Bereitstellung von Bildung für sie verringern die Ungleichheit. Sie tragen zu stabileren, widerstandsfähigeren Gesellschaften bei, die allen Menschen – auch Jungen und Männern – die Möglichkeit geben, ihr Potenzial zu entfalten.
Und obwohl nachgewiesen ist, wie wichtig die Bildung von Mädchen für die Entwicklung ist, bestehen weiterhin geschlechtsspezifische Ungleichheiten im Bildungsbereich.
Deshalb fordern wir:
- Geschlechtergerechte Bildungssysteme, die gleichermaßen Mädchen und Jungen stärken und die Entwicklung von Lebenskompetenzen fördern.
- Geschlechtergerechte Bildungssysteme, die Qualifikationslücken schließen, die dem Lohngefälle entgegenwirken, und Wohlstand für ganze Länder schaffen.
- Abschaffung der schulischen geschlechtsspezifischen Gewalt und schädlicher Praktiken wie Kinderheirat und weibliche Genitalverstümmelung (FGM/C).
- Eine Bildung, die frei von negativen Geschlechternormen ist.
- Die gezielte Förderung von Frauen* in den MINT-Fächern sowohl im Ausland als in Deutschland.