Der Bundesverband ausländischer Studierender spricht sich für schnelle Hilfen aus und plädiert für eine Bleibeperspektive aller Geflüchteten aus der Ukraine ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit.
Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) begrüßt die schnelle und unbürokratische Aufnahme der vor dem Krieg geflüchteten Menschen aus der Ukraine. „Für uns als Gesellschaft ist es Verpflichtung, Menschen zu helfen, die vor diesen massiven völkerrechtswidrigen Angriffen fliehen“, so BAS-Vorstandsmitglied Fabian de Planque. An den Hochschulen leisten auch die Vertretungen der ausländischen Studierenden derzeit alles, um praktische Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den ukrainischen Studierenden zu verwirklichen. Unsere besondere Solidarität und Unterstützung müsse jetzt auch den Mitstudierenden aus der Ukraine gelten, die sich um Familie und Freund:innen sorgen und sich solidarisch zeigen.
Den ukrainischen Studierenden müsse jetzt Unterstützung zukommen. Diese müsse sowohl immateriell als auch materiell sein. Der BAS begrüßt daher Initiativen des DAAD, Stipendienprogramme aufzulegen und Hochschulen bei der Betreuung zu unterstützen. Für die psychosozialen Beratungsstellen fordert der BAS, diese aufzustocken und entsprechend auszustatten. Als selbstverständlich sieht der BAS, dass den ukrainischen Studierenden und Promovierenden auch nach Abschluss ein weiterer Aufenthalt in Deutschland unbürokratisch ermöglicht wird. Der BAS verweist an dieser Stelle auf die zahlreichen Angebote der Studierendenschaften und Studierendenvereine, die Beratungs- und Betreuungsangebote anbieten sowie sich an Hilfsaktionen beteiligen.
Ebenfalls die Erklärung von Bundesinnenministerin Faeser, dass Menschen aller Nationen, die vor dem Krieg flüchten, aufgenommen werden, begrüßt der BAS ausdrücklich. Dies sollte nach Ansinnen des BAS allerdings in Bezug auf Studierende aus Drittstaaten in der Ukraine nicht nur – wie in der EU-Richtlinie festgeschrieben – zum sicheren Transit erfolgen. Vielmehr fordert der BAS, dass in der deutschen Verordnung zur EU-Richtlinie 2001/55/EG allen aus der Ukraine geflohenen Studierenden die Möglichkeit eröffnet wird, ihr Studium in Deutschland fortzusetzen und zu beenden, sofern der Wunsch besteht. „Auch der DAAD müsste hier nachbessern“, so BAS Vorstandsmitglied Sergej Haar. „Die angekündigten Unterstützungen für geflüchtete ukrainische Studierende müssten auf alle Studierenden ausgeweitet werden, die vor der russischen Militäraggression und dem Krieg fliehen mussten. Allen, die dies wünschen, sollte das weitere Studium in Deutschland ermöglicht werden.“
Der BAS fordert, allen aus der Ukraine geflohenen Studierenden eine schnelle und unbürokratische Aufnahme an den Hochschulen zu ermöglichen. Aus der Ukraine geflüchteten Studierenden und Promovierenden, die ihr Studium oder ihre Promotion weiterführen wollen, solle dies ermöglicht werden. „Vor allem Sprachkurse und Brückenkurse sind als erstes anzubieten und einzurichten. In diesen vorbereitenden Kursen sollte bereits eine Studienorientierung stattfinden und fachliche Elemente eingebaut werden“, führt Nadia Galina vom BAS-Vorstand aus. „Die Hochschulen müssen sich Gedanken machen, wie ein Einstieg ins Studium schnell und unkompliziert möglich ist. Auch müssen in den zulassungsbeschränkten Studiengängen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Die Hochschulen sollten Studierenden der in Deutschland zulassungsbeschränkten Fächer ein weiteres Studium ermöglichen. Zur Information sollte eine zentrale Informationsplattform geschaffen werden, die Informationen aller Akteure im Hochschulbereich bündelt und ggf. weiter verweist. Wichtig ist neben der finanziellen Unterstützung auch, für Unterkünfte und den gesicherten Aufenthalt Sorge zu tragen.“