Rassismus wird auch an Hochschulen salonfähig

Wir halten mit dem festival contre le racisme dagegen!

Rassismus ist spätestens seit rassistischen Ausfällen von Professor*innen auf Twitter und dem verstärkten Auftreten der Identitären Bewegung an Hochschulen auch medial sichtbar geworden. Konstantin Korn vom freien zusammenschluss von student*innenschaften: „Es ist schockierend: der blanke Hass und offener Rassismus tritt auch an Hochschulen zu Tage. Der Diskurs hat sich soweit verschoben, dass die Rassisten*innen keine Konsequenzen befürchten müssten und ihre Äußerungen in Teilen der Gesellschaft akzeptiert werden. Es kann doch nicht sein, dass rassistische Äußerungen kaum Konsequenzen haben.“ Ein Leipziger Jura Professor hatte mehrere rassistische Tweets abgegeben und muss nicht mit Konsequenzen seitens der Universität rechnen. „Rassismus war schon immer auch an Hochschulen ein Problem, niemand ist frei von diskriminierenden Vorurteilen und Narrativen – auch nicht an Hochschulen. Betroffene von Rassismus müssen sich jeden Tag mit Alltagsrassismus konfrontiert sehen. Jetzt kommt eben jener offene Hass hinzu, der von rechten Kräften wie Identitärer Bewegung, Studentenverbindungen und AfD befeuert wird.“, so Korn weiter. 

Auch internationale Student*innen sind hiervon betroffen. „Einerseits werben die Hochschulen um mehr internationale Student*innen, anderseits sind die Student*innen mit Rassismus an Studienort, Wohnung und im Alltag konfrontiert. Hinzu kommt, dass die fremdenfeindliche Stimmung auch auf einige Regierungsparteien abfärbt. So führt in Baden-Württemberg die Grüne-Wissenschaftsministerin eine Diskriminierung nach Herkunft ein – Studiengebühren für Ausländer*innen  – offiziell um den Haushalt zu stopfen, tatsächlich aber wohl eher um Stimmen am rechten Rand zu fangen. Solche strukturelle Diskriminierungen sind besonders gefährlich, weil sie Rassismus salonfähig machen“ sagt Maimouna Ouattara, Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender. Diskriminierungserfahrungen erschweren aber die Integration erheblich. Die sie produzierende Gesellschaft wird um so weniger als vorbildlich empfunden, erlebte Unterschiede in der Wertschätzung spiegeln sich leider häufig, erlernte Strukturen und mögliche Verhaltensweisen werden im Positiven wie leider auch im Negativen reproduziert.

Gegen diese Zustände muss etwas getan werden! Deshalb rufen der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS e.V.) und der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs e.V.) die Student*innenschaften auf sich am festival contre le racisme zu beteiligen. Jährlich beteiligen sich etwa 20 Student*innenschaften an dem festival im Sommer und veranstalten Vorträge, Workshops, Theater, Ausstellungen und Konzerte, um gemeinsam gegen Rassismus zu kämpfen und gemeinsam zu feiern.