festival contre le racisme

Aufruf zum online festival contre le racisme 2021!

Dekolonisiert die Hochschulen! Dekolonisiert euer Wissen und eure antirassistische Praxis!

Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) rufen zum festival contre le racisme 2021 auf! Das fclr wird in diesem Jahr zum 19. Mal stattfinden und ist eine Kampagne gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, die seit 2003 einmal jährlich an den deutschen Hochschulen durchgeführt wird. Der fzs hat 2003 zum ersten Mal ein dezentrales festival contre le racisme organisiert, welches aus vielen Veranstaltungen vor Ort bestand. Seit 2005 wird das fclr zusammen mit dem BAS veranstaltet.

2020 war ein sehr herausforderndes Jahr. Als die Pandemie begann, verbreitete sich die Angst schneller als das Virus und plötzlich hatten viele Menschen das Bedürfnis, zu horten und zu verteidigen, anstatt sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander zu sorgen. Aber die Angst brachte auch Menschen zusammen und diese Situation gab vielen von uns die Chance, wieder zu schätzen, was für uns wirklich wichtig ist, und notwendige Veränderungen in unserer Gesellschaft einzufordern, wie der indigene Klimaaktivist Aylton Krenak sagte »COVID ist eine Lehre von Mutter Natur, die uns zum Anhalten gezwungen und zum Nachdenken gebracht hat«.

Es war ein schwieriges Jahr, aber es war auch ein Jahr sichtbaren Aufbegehrens von marginalisierten Gruppen in aller Welt. Viele von uns, die in zwei Realitäten leben, weil unsere Familien in einem anderen Teil der Erde leben, einem anderen Gesundheitssystem unterworfen sind, hatten die Möglichkeit, die Situation aus verschiedenen Perspektiven zu vergleichen.
Für uns alle war es schwierig darauf zu verzichten, unsere Freunde zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Aber Online-Treffen haben uns auch mit Menschen aus der ganzen Welt zusammengebracht. Menschen, mit denen wir uns nie vorgestellt hätten, einen Raum zu teilen um eine Sprache zu lernen, ein Instrument zu spielen oder über Politik und Wissenschaft zu diskutieren.

Es ist deutlich geworden, dass internationale Zusammenkünfte ohne Umweltverschmutzung möglich sind. Aber es wurde auch deutlich, wie Gemeinschaften aus dem globalen Süden stärker von der Pandemie betroffen sind als die im globalen Norden. Zugang zu Technologie ist nicht selbstverständlich und für viele Menschen stellt es eine neue Barriere dar.
Die Pandemie hat uns auch gezeigt, dass unsere Beziehungen global miteinander verflochten sind wie nie zuvor, und wenn wir möchten, dass sich die Dinge verändern, dann müssen wir über die Verbindungen nachdenken, die uns zusammenhalten, und die Pluralität der Stimmen in Kampf für eine bessere Gesellschaft berücksichtigen.

Um ein Netzwerk der Solidarität ohne Grenzen aufzubauen, müssen wir die Vertikalität der globalen Machtverhältnisse berücksichtigen und verstehen, dass die hierarchischen Kategorien der Moderne wie Rasse, Geschlecht, Sexualität und Klasse uns auf unterschiedliche Weise betreffen.

Wir vom fclr 2021 sind der Meinung, dass die Dekolonisierung unseres Wissens, unserer Institutionen und unserer Lebenswelten eine dringende und notwendige Angelegenheit ist. Da jeder Bereich unseres Lebens von den Auswirkungen der Kolonialisierung betroffen ist, sollten wir nicht antirassistische Arbeit denken, ohne sie intersektional zu reflektieren.

Das Ziel vom fclr 2021 ist es, eine Plattform für die Multipluralität von Stimmen aus der ganzen Welt und ein offenes Diskussionsforum über Privilegien und Solidarität zu sein. Diese ist eine großartige Gelegenheit, alternative Weisen von Organisation, Wissen und Produktion kennenzulernen. Es ist auch eine große Chance, über unsere eigenen Privilegien nachzudenken und sie zu nutzen, um eine bessere und gleichberechtigte Gesellschaft zu gestalten.
Wir wollen über Kolonialismus und vererbte koloniale Strukturen offen diskutieren, sowie über die verschiedenen Auswirkungen auf unser Leben. Wir hoffen, dass dieses fclr kritische und ethische Ansätze bieten kann, die zu einem Paradigmenwechsel beitragen können.

Wir öffnen den Raum und wir laden dich ein, die Dekonstruktion zu beginnen!

Willst du beim fclr 2021 mitmachen?

Das Festival findet vom 15. Juni bis zum 15. Juli statt. Alle können mit Veranstaltungen zum Festival beitragen! Wir sind offen für jedes Online-Format (die Entscheidung einer Präsenzveranstaltung überlassen wir euch, aber wir wollen keine Superspreader-Events fördern).

Ihr könnt zum Beispiel mit den folgenden Formaten beitragen:

  • Webseminare
  • Workshops
  • Online-Konzerte
  • Aufführungen
  • (Impro-)Theater
  • Kunst
  • Lesungen
  • Straßenkunst (Installationen, Banner, Fußspuren)
  • Videos
  • Filme
  • Digitale Zines
  • Bilder
  • Infografiken
  • Memes, …

Ihr könnt euch mit eurer Veranstaltung/euren Veranstaltungen bis zum 15.05.2021 in unser Formular eintragen: https://t1p.de/7h5o.

Wenn ihr Ideen habt und nicht wisst, wie Ihr diese technisch umsetzen könnt, kontaktiert uns unter: fclr@bas-ev.de oder fclr@fzs.de jederzeit und wir lassen uns gemeinsam etwas einfallen!

Mit solidarischen Grüßen,
Nadia Galina (BAS) und Letícia da Rosa (fzs)